Sotschi

Strandurlaub im Sommer. Skiurlaub im Winter.
1600 km von Moskau
Hauptstadt der Winterolympiade 2014
der beliebteste Kurort
in Russland
Mai 2018
Anna Safronowa
Erlebnisse

  • atemberaubende Hochbergaussichten in Krasnaja Poljana bewundern
  • die beliebteste Datscha von Josef Stalin besuchen
  • Springbrunnenshow bei der Olympischen Fakel ansehen
Sotschi ist der beliebteste russische Ferienort am Schwarzen Meer. Schon zu Sowjetzeiten reisten Millionen Urlauber zu überfüllten Stränden und Parteifunktionäre ließen für sich geheime Datschas bauen. 2014 wurde Sotschi als Hauptstadt der Winterolympiade weltberühmt. Seitdem wurde es zu einem ganzjährigen Erholungsort entwickelt, empfing Gäste der Fußball-WM 2018 und gewann noch mehr an Popularität. Malerische Berg- und Meereslandschaften, historische Denkmäler und olympisches Erbe, Teeplantagen und Weinberge der Sotschier Küste bieten tolle Erholungsmöglichkeiten auch für diejenigen, die Strand- und Skiurlaub nicht mögen.

Partnerstadt in Deutschland: Baden-Baden

Sotschi hat viele Gesichter. Wie ein großer bunter Orientteppich bietet diese Stadt jedem Reisenden genau das an, was er sucht. Hier findet man Azurblaue Küste in zwischen Palmen versteckten Hotels, Alpen auf den Bergresorts und Skipisten, olympische Hauptstadt an Stadien und Sportbahnen, Jerewan und Tiflis in gastfreundlichen kaukasischen Restaurants, Asien auf Teeplantagen, Toskana in Weinkeltereien und Osten in lauten farbenfrohen Märkten. Und natürlich Berge und Meer.

Sotschi ist seit vielen Jahren der wichtigste Seeferienort in Russland. Unter den 13 Meeren, die unser Land umspülen, war ein kleiner Teil der Schwarzmeerküste der einzige Ort, wo man sich am heißen Strand entspannen konnte. Dafür sind die anderen Meere zu kalt. Diese Tradition ist seit Sowjetzeiten erhalten. Jährlich von Juni bis September machen sich Millionen von Menschen aus ganz Russland auf einen langen Weg in das kleine Sotschi. Hunderte Züge aus dem Fernen Osten, Norden, Ural und Sibirien bringen nach Süden die Urlauber, die für eine 3-4-tägige Zugreise (nur in einer Richtung) bereit sind. In letzter Zeit (vor der Covid-Pandemie) bevorzugten manche Touristen dieser üblichen Route europäische und asiatische Ferienorte, aber Sotschi mit einer 145 km langen Küste bleibt sowieso das wichtigste russische Touristenmekka. Wegen der erhöhten Nachfrage würde ich nicht empfehlen, in der Hochsaison zu reisen - zu viele Leute, zu hohe Preise.

Seitdem Sotschi im Zusammenhang mit den Olympischen Winterspielen 2014 weltweit bekannt worden war, wurde es auch zum Winterurlaubsort. Kaukasische Berge passen ideal dazu: oben schmilzt der Schnee auch im Sommer nicht und unten kann man sich am Strand sonnen lassen.

Zahlreiche internationale Veranstaltungen in Sotschi wirkten sich auch positiv auf die Stadtinfrastruktur aus - Touristenorte sind modern und neu. Geht man aber ein Stück weiter, sieht man das echte ursprüngliche Sotschi - bunt, kontrastreich und chaotisch. Während der Reise sammelt man verschiedene Details und Eindrücke zusammen, die nicht in ein einheitliches Stadtbild zu passen scheinen: Privatstrände der Hotels Hyatt und Radisson, gemütliche Promenaden mit Palmen und Luxusautos, Obst- und Gemüseläden der Einheimischen, hausgemachter Wein aus lokalen Trauben, armenische Restaurants mit Kebabs, traditionelle geschäftige Südmärkte mit gewürzigen Spezialitäten, Skiorte, Seilbahnen, sowjetische Architektur und großartige Meer- und Berglandschaften.
Um zu verstehen, was Sotschi wirklich ist, muss man mindestens einmal zu jeder Jahreszeit kommen und dabei immer etwas Neues erleben. Das ist eine lebendige Stadt, die ständig wächst und sich verändert. Sie kann inspirieren oder überraschen, aber lässt sicherlich niemanden gleichgültig.

Panorama 2320 bei Rosa Peak in Sotschi, Russland
Panorama 2320 bei Rosa Peak

Altes Sotschi

Mehrere Reisende fahren aus dem Flughafen gleich in ihre Hotels an der Küste oder in den Bergen und verpassen den zentralen historischen Stadtteil. Aber Strand- und Skihotels liegen hauptsächlich in neuen touristischen Gebieten, das alte Sotschi existiert aber seit 1838. Die Gegend war schon in der Antike besiedelt, wovon archäologische Funden und uralte Bestattungen zeugen. Hier lebten asiatische Nomadenstämme, Griechen, Byzantiner, Georgier, Genueser.

Auf dem Berg Akhun, dem bekannten Panoramapunkt in Sotschi, befindet sich der nach Josef Stalins Erlass errichtete Aussichtsturm mit Blick auf die Berge, das Meer, die Stadt und das Olympiastadion. In alten Stadteilen weiter von Stränden sieht man typische sowjetische Architektur, die mit malerischer Berglandschaft, Palmen, rasenden Kastanien-, Magnolien-, Orangen-, Pfirsichgärten kaum übereinstimmt. Deswegen bevorzugen Sotschier kleine Privathäuser, in denen sie im Hof Trauben anbauen und daraus Wein machen können.

Tipp von Anna: ich empfehle jedoch nicht, hausgemachten Wein bei Einheimischen zu erwerben – die Qualität ist nicht gewährleistet. Es gibt gute Weinkeltereien in der Region Krasnodar, planen Sie lieber dort einen extra Besuch. Zu Sotschier Spezialitäten gehört eine Mischung aus nationalen Küchen: armenisches Brot Lawasch, abchasischer Räucherkäse, georgische Süßigkeit aus Nüssen und Früchten Tschurtschchela – das finden Sie an lokalen Märkten.
Sotschi wurde von Josef Stalin sehr beliebt, sein Sommerhaus wurde zu einer der berühmtesten Sehenswürdigkeiten. Hier erholte er sich ab Ende der 1920er Jahre aus und wurde auch medizinisch behandelt. Trotz der malerischen Landschaft wirkt die grün bemalte (damit man sie im Wald nicht entdecken konnte) Residenz eher düster und scheint den Geist des kommunistischen Führers in persönlichen Gegenständen, dunklen Gängen und Möbeln aus Eichenholz zu bewahren.

Näher zur Küste verändert sich das Bild - Sotschi wird zu einem wahren Kurort: Hotels, Restaurants, Strände, Jachten, Uferpromenaden und das majestätische Gebäude des Seehafens mit der Spitze, das an die Admiralität in Sankt Petersburg erinnert. Von hier aus genießt man unglaublich schöne Sonnenuntergänge, aber es ist oft sehr laut und voll. Wer einen ruhigen Urlaub am Meer sucht, dem würde ich ein Hotel mit Privatstrand empfehlen.

Seehafen in Sotschi, Reisen im Süden Russlands
Seehafen Sotschi
Sotschi ist mit mehreren Parkanlagen in Grün eingebettet. Die berühmteste davon ist das Arboretum - der Landschaftspark mit einer reichen Sammlung subtropischer Pflanzen aus verschiedenen Regionen: Kaukasus, Mittelmeerraum, Japan, China, Süd- und Nordamerika. Eine echte Oase für uns, Bewohner des meist kalten Russlands, und ein großartiger Ort für Spaziergänge. Abends kann man eine Seefahrt mit einem Motor- oder Segelboot unternehmen. Sotschi schaltet seine Nachtlichter an und wiegt zum Rauschen der Meereswellen in den Schlaf.

Ein voller Reisetag ist für Erkundung von Geschichte, Architektur und allgemeinem Stadtbild ausreichend. Dies ist ja nicht der Hauptgrund, warum tausende Touristen nach Sotschi kommen. Wir verlassen den zentralen Stadtteil und fahren weiter in die Berge.

Krasnaja Poljana

Nach oben fährt man nicht nur, um Ski oder Snowboard zu fahren. Dort gibt es atemberaubende Aussichtsplattformen auf verschiedenen Berghöhen, Restaurants mit Aperol und Glühwein, Wanderwege, offene und geschlossene Seilbahnen für die besten Panoramen, schneebedeckte Gipfel, Parks für aktive Erholung und zauberhafte bergige Luft.

Die kleine schwer zugängliche Siedlung Krasnaja Poljana wurde auch dank den Olympischen Winterspielen und dem Bau des Olympischen Dorfes bekannt. Dafür wurde hier eine Eisenbahnlinie angelegt, mit der wir vom Hauptbahnhof in Sotschi losfahren. Die Strecke verläuft zwischen Bergen und wirbelnden Flüssen und ist selbst schon recht malerisch. Dann geht man noch etwas bergauf zu Fuß oder mit dem Bus, und erreicht Rosa Chutor - den Anziehungspunkt für Sportler und Urlauber.

Von hier aus beginnt der Weg zum Gipfel Rosa Peak auf einer Höhe von 2320 m. Nach und nach, Stufe für Stufe, geraten wir vom heißen Ferienort in den Winter und sehen endlich Schnee - unglaublicher Kontrast in nur wenigen Minuten! Bitte denken Sie an bequeme geschlossene Schuhe, um nicht über das Eis in Sommer-Sandalen gehen zu müssen. Zu allen Seiten sind Panoramaplattformen und Aktivitätsmöglichkeiten. Der eine fliegt mit dem Gleitschirm, der andere erobert die Hängebrücke zwischen den Felsen und die Mehrheit genießt einfach die Aussicht auf die verschneiten auf der Sonne glänzenden Gipfel.

Krasnaja Poljana

Olympischer Park

Hauptveranstaltungen der Olympischen Spiele, Eröffnungs- und Abschlusszeremonien, das Finale der Eiswettbewerbe fanden am Stadion Fischt statt, das nahe Flughafen Sotschi und nur paar Kilometer von der Grenze 2013 errichtet worden ist. Die ganze Umgebung verwandelte sich nach den Spielen in einen großen Tourismus-Cluster mit gepflegten Promenaden, einem riesigen Vergnügungspark für Kinder und Erwachsene Sotschi Park und vielen Hotels.

Hier kann man sich am Strand ausruhen (empfehlenswert sind Privatstände der Hotels, öffentliche Strände in Sotschi sind kieselig, manchmal sind die Steine groß und unbequem), den 7 Kilometer langen Kai entlanglaufen und mit Fahrrädern oder Elektrocars den Park erkunden.

Obwohl der Ort ziemlich populär ist, ist es hier recht ruhig. Es gibt aber etwas, wofür sich alle am Abend versammeln. Jeden Tag erwachen im Park an der olympischen Fackel die Musikfontänen und es findet eine großartige Lichtershow statt, die zum feierlichen Ausklang der Reise nach Sotschi wird.

Olymoischer Park in Sotschi, Reisen im Süden Russlands
Olympischer Park
Ich reiste schon oft nach Sotschi. Im Vergleich zu meinen sibirischen Landsleuten habe ich Glück: meine Heimatstadt liegt etwa 600 km von der Küste entfernt – nur ein Katzensprung für Russland. Sie wissen ja die alte Wendung, dass 100 km für Russen keine Entfernung, 100 Rubel kein Geld und 100 Gramm kein Wodka sind.

Jedes Mal öffnet sich Sotschi von einer ganz anderen Seite, deswegen reist man hierher oft und gern. Dank dem milden subtropischen Klima ist es hier zu jeder Jahreszeit angenehm, ich würde aber empfehlen, die Hochsaison bei Reiseplanung zu berücksichtigen.
Reisekarte Sotschi
Sotschi
  • ANREISE: Als der beliebteste Erholungsort in Russland wird Sotschi aus mehreren Großstädten mit Zug- und Flugverbindung erreicht. Bei Planung einer Rundreise durch südliches Russland ist die Route weiter via Rostow am Don bequem zu planen.
aus Moskau: 2,5 Stunden mit dem Flieger oder 23 Stunden mit dem Nachtzug
aus Sankt Petersburg: 3 Stunden mit dem Flieger oder 36 Stunden mit dem Zug

  • EMPFOHLENE REISEDAUER: mindestens 3 Tage für Ausflugsprogramm + Freizeit für Strand- oder Skiurlaub
  • EMPFOHLENE REISESAISON: ganzjährig
  • Badeurlaub: Juli - September
  • Winterurlaub: Dezember - März
  • WEITERREISE: Rostow am Don - 7 Stunden mit dem Zug
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