Es wurde vermutlich im Jahr 1897 von einem örtlichen Bauer namens Martjan Sasonow für seine Familie errichtet. Viele Jahre lang arbeitete er in Sankt Petersburg, kehrte aber im Herbst des Lebens in die Heimat zurück und ließ dieses wunderbare Sommerhaus in den besten Traditionen authentischer russischer Holzbaukunst bauen. Nach Form und Verzierung mit bizarren geschnitzten Ornamenten erinnert es einen traditionellen altrussischen „Terem" (Gemach).
Nach dem Tode seines Schöpfers wurde Terem im Jahr 1918 verstaatlicht, also konnte vom sowjetischen Staat nach eigenem Ermessen benutzt werden. So wie in vielen anderen bedeutenden vorrevolutionären Bauten wurden hier zu Sowjetzeiten verschiedene Einrichtungen untergebracht, darunter eine Bibliothek, ein Postamt, eine Erste-Hilfe-Station, eine Sparkasse, ein Club. Schließlich zogen Dorfbewohner in die Großstädte um, Terem in Astaschowo wurde unnötig, blieb für mehr als 30 Jahre im Wald verlassen und brach fast völlig zusammen.
Erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts erlangte das alte Haus das neue Leben. Der neue Besitzer investierte viel Mühe und Energie, um die frühere Pracht von Terem wiederherzustellen. Unglaublich große Arbeit war im Laufe von 8 Jahren geleistet worden, bevor das bereits verfallene Gebäude mit wackeligen Baukonstruktionen und fast verlorener wertvoller Innenausstattung wieder die Tür für die Gäste öffnete. Alle möglichen historischen Elemente wurden aufbewahrt und sorgfältig restauriert, sonstige Details bildeten die besten Meister der Holzbaukunst mit historischer Genauigkeit und hohem Aufwand nach.
Heute ist Terem in Astaschowo ein einzigartiges Projekt mit einer Aufgabe das historische und kulturelle Erbe aufzubewahren. Nicht nur ein Museum, sondern auch ein großes Haus, dessen Türen für die Gäste immer offen stehen. Alles wird hier mit Liebe gemacht. Sie spüren es in jedem einzelnen Detail: in farbigen Mosaiken der Buntglasfenster, in der heißen Banja, in Ihrem gemütlichen Zimmer, auf schweren Tasten des alten Klaviers, im traditionellen Getränk aus nördlichen Beeren, im in dem großen russischen Ofen gebackenen Kuchen und in den leuchtenden Augen der gastfreundlichen netten Menschen, die hier eher leben als nur arbeiten.
Um dieses Wunder des Nordens zu bewundern und in nur einer Nacht im Zug auf ein hundert Jahre zurückzuschauen, machen wir uns auf eine Reise ins Wintermärchen.