Nischni, wie die Stadt einfach im Volk genannt wird, sieht sehr jung aus: nach dem Ausstieg aus dem Zug ist man sofort im Kreislauf der modernen lauten Stadt. Im Jahr 2018 wurden hier einige Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft durchgeführt - ein riesiges Stadion an der Landzunge (Strelka) der Wolga und der Oka erinnert nun an dieses Ereignis.
Nischni Nowgorod ist eine der wenigen Städte mit U-Bahn in Russland neben Moskau und Sankt Petersburg. Das Netz ist eher nicht breit verzweigt, die Wartezeit auf den nächsten Zug betrifft bis 10 Minuten, Stationen liegen nicht tief, sind aber ziemlich monumental ausgestattet. Schnell fahren wir vom Bahnhof eine U-Bahn-Station auf der Metrobrücke über die Oka zu der Stadtmitte und der Bolschaja Pokrowskaja-Straße. Auf der Fußgängerzone mit gemütlichen Cafés und Sommerveranden ist es schon ruhig und entspannt.
Im 16. Jahrhundert wurde der Kreml zum Herzen der Stadt und ihrer Verteidigungsfestung. Niemals in der Geschichte konnte er von Feinden erobert werden. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts, als Moskau von polnischen und litauischen Truppen besetzt war, versammelten der Kaufmann Kusma Minin und der Fürst Dmitri Poscharski das Volk bei den Mauern des Kremls in Nischni Nowgorod und befreiten die Hauptstadt.
Sie kennen diese Volkshelden schon gut – das Denkmal für Minin und Poscharski sahen Sie bestimmt beim Spaziergang am Roten Platz in Moskau in der Nähe der Basilius-Kathedrale. Bewaffnet mit Schild und Schwert sieht man sie auch auf dem Platz der Einheit des Volkes in ihrer Heimatstadt Nischni Nowgorod. Diese einzelne Kopie ist nur 5 cm kleiner als das Original und befindet sich an derselben Stelle, wo der Volksaufstand vor 400 Jahren angefangen wurde.