Die Stadt nahe Zarskoje Selo entstand erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts und kontrastiert mit der Pracht von Palästen. Unterwegs auf den Stadtstraßen scheint es kaum möglich, dass die mit Gold glänzende Residenz um die Ecke auftauchen wird. Aber gerade so ist es. Wenn man zum Eingangstor kommt, sieht man von weitem sofort den gesamten Katharinenpalast auf einen Blick. Türkis-weiß mit Säulen und Gold erinnert er an den Winterpalast. Dies ist ja nicht überraschend, denn der Schöpfer ist derselbe - Francesco Bartolomeo Rastrelli, der russische Architekt italienischer Herkunft, Anhänger des üppigen Barockstils.
Im Palast lebten drei russische Kaiserinnen: Katharina I, Elisabeth II und Katharina II die Große, mit der die Residenz traditionell verbunden wird. Jede Besitzerin baute den Palast um und veränderte seine Aussicht nach eigenem Geschmack. Aber eines blieb unverändert: viel Gold und Stuckverzierungen, sodass der Palast manchmal den Schlagsahnen ähnelt. Natürliche Mineralien, chinesisches Porzellan, florentinische Mosaiken, Marmor – echte Kunst sieht man im Inneren, nicht in einem Museum, und das ist sicherlich sehr beeindruckend. Ob es praktisch war, in so einer Ausstattung zu leben, ist aber eine gute Frage für einen modernen Menschen, der an Einfachheit und Bequemlichkeit gewöhnt ist. Durch unzählige pompöse Säle findet man das weltberühmte Bernsteinzimmer.